In der letzten Woche wurde ich von Kollegen zum Eisstockschießen eingeladen. Mein erster Gedanke – das kann doch nicht so schwer sein… so ein Ding übers Eis schlittern… Ein freundlicher Herr erklärte uns die Regeln: Zwei Mannschaften versuchen die Stöcke von der Linie möglichst nah an die Daube (Gummiring in der Mitte des Hauses) zu schießen. Der Nächstgelegene erhält hierfür zwei Punkte, alle anderen einen Punkt, sofern sie im Haus bleiben.
Die ersten Würfe waren Zufall, doch dann fiel mir plötzlich eine Übung aus dem Mentaltraining ein…
Habt ihr schonmal versucht einen Tischtennisball im Laufen von einer Flasche zu schnipsen? Nein? Testet es mal aus… mit Anlauf… ohne Fokus und Konzentration, keine Chance!
Und genau dies habe ich dann auch auf der Eisfläche probiert. Fokus auf die Daube, einen tiefen Atemzug in die Körpermitte – dem Hara- Augen auf das Ziel und getroffen… jedes Mal… genau dort hin wohin ich wollte…
Warum treffe ich plötzlich genau das anvisierte Ziel, obwohl ich doch Anfänger bin?
Im Mentaltraining gibt es hierfür eine sehr einfach Erklärung. Deine Aufmerksamkeit richtet sich immer auf ein Ziel oder eine Aufgabe.
Konzentriertes bzw. Fokussiertes Handeln ist also immer aufgaben- und zielorientiert.
Viele Menschen haben Ziele -oder manchmal auch nur Wünsche oder Träume – aber oft verzetteln wir uns mit Nebensächlichkeiten.
Wie aber gelingt es , sich auf ein Ziel oder eine Aufgabe so zu fokussieren, damit ich es auch wirklich erreiche?
Zunächst einmal gilt es die vorhandenen Störfaktoren auszublenden, um so auf unser volles Potenzial zugreifen zu können.
Ein Mentaltraining muss demnach aufgaben- und zielorientiert sein und sich nach der Aufmerksamkeitsfokussierung ausrichten. Nur so kann Konzentration und Fokus entstehen.
Die einfache Aufforderung „Konzentriere Dich“ scheint dabei nicht auszureichen. Sonst hätte es früher in der Schule sicher schon funktioniert.
In unserer westlichen Kultur sind wir uns zwar der Bedeutung von Konzentration und Fokus bewusst, Konzepte dafür finden wir hier aber kaum. Anders ist dies in den traditionellen asiatischen Kampf- und Bewegungskünsten.
Ziel von Konzentration und Fokus ist es, das eigene Bewusstsein mit hoher Aufmerksamkeit zielfokussiert in der Gegenwart zu halten und dadurch Störungen zu verhindern.
Körperliche und Geistige Reaktionen beeinflussen sich wechselseitig und steuern gemeinsam unser Handeln und nur durch die Verbindung von Körper und Geist – so lehren uns die traditionellen asiatischen Bewegungskünste – sind wir erfolgreich handlungsfähig.
Ein fokussierter und konzentrierter Zustand wird durch ein Training von Zentrierung, Haltung, Atmung und Spannung erfahrbar und jederzeit wieder abrufbar.
Und genau das hat mir beim Eisstockschießen geholfen. Mein Ziel war klar, Zentrierung, Haltung, Atmen und Spannung abrufbar und so konnte ich genau den Punkt treffen, den ich mir vorgenommen hatte. Auch die Nachbarbahn oder die Gegner konnten mich in diesem Moment nicht ablenken.
Schön und gut, das war jetzt ein sehr klein gewähltes Beispiel, aber genau in diesem Moment wurde mir wieder einmal bewußt, dass einmal Gelerntes auch in einem anderen, ungewohnten Umfeld jederzeit abrufbar und anwendbar ist.
Wie aber gelingt es mir nun bei größeren Zielen nicht vom Weg abzukommen und mich so zu fokussieren, dass ich auch langfristige Ziele erreichen kann?
Genau das kannst auch Du lernen und mentale Stärke entwickeln. Ich zeige Dir gerne wie.
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