Vom Hasen und der Schildkröte… oder wie ich mein Ziel mit M-E-H-R Langsamkeit erreiche…
Am Wochenende habe ich mal wieder ein bisschen gelesen. So alt Fabeln auch sind, gibt es immer wieder so viel, was in die heutige Zeit übertragen werden kann…
Kennt Ihr die Geschichte vom Hasen und der Schildkröte?
Eine Schildkröte, wegen ihrer Langsamkeit von einem Hasen gehöhnt, wagte es doch, ihn zu einem Wettlauf herauszufordern, den er auch, mehr aus Scherz als aus Prahlerei, annahm. Der Tag des Wettlaufs kam; das Ziel wird bestimmt, beide betreten in dem nämlichen Augenblick die Bahn.
Die Schildkröte kriecht langsam, jedoch unermüdlich fort: der Hase legt sich, um den Hohn gegen die Schildkröte aufs höchste zu treiben, nach unendlich vielen Seitensprüngen, nur noch wenige Schritte vom Ziele entfernt, in das Gras nieder und schläft aus Mattigkeit ein, bis er durch der Zuschauer lauten Jubel geweckt, die Schildkröte bereits oben an dem Ziel erblickt.
Schon sah er sie zurückkehren, ging aber aus Scham auf die Seite und gestand frei: in seinem zu großen Vertrauen auf seine Behändigkeit habe ihn das langsamste Tier von der Welt beschämt.
Oft werden gute, aber flatterhafte Köpfe von mittelmäßigen, aber anhaltend fleißigen, eingeholt, ja übertroffen.
Aesop Europa – Südosteuropa – Griechenland
Schnelle Füße sind nicht genug, es muss auch Ziele geben, die es zu erreichen lohnt…
Leider machen wir uns in unserer täglichen Hektik, dem Stress und unserer allseits tickenden, inneren Uhr oftmals keine Gedanken mehr darüber, ob sich das Ziel zu erreichen lohnt.
Kennen wir unser Ziel überhaupt? Auch wenn die Wunder der Technik uns ein deutlich schnelleres Leben ermöglichen, haben wir dadurch mehr Zeit im Leben gewonnen?
Oder geht es uns manchmal wie dem Hasen, der zwar schnell rennen kann, viele Seitensprünge macht und dann vor lauter Müdigkeit einschläft?
Unser Gehirn ist ein Wunderwerk, das alle unsere Sinnesreize gleichzeitig verarbeiten kann. Ob Fühlen, Schmecken, Tasten oder Sehen. Alles wird in unserer Schaltzentrale zusammengeführt und abgespeichert.
Bereit für ein kleines Experiment?
Schließe die Augen und stell Dir eine Zitrone vor. Kannst Du die Schale fühlen? Die Farbe sehen? Jetzt schneide diese Zitrone auf . Spürst Du wie das Messer hindurch gleitet? Tropft etwas Saft heraus? Riechst Du den Duft der frischen Zitrone? Und nun beiße herzhaft in die Zitrone hinein…
Na, wer hat jetzt das Gesicht verzogen?
Die Farbe, die Schale, der Duft und auch der Geschmack ist in Deinem Gehirn verankert. Und schon die Vorstellung löst in jedem von uns Empfindungen aus.
Lösen diese ganzen Reize nun eine Überforderung für Dein Gehirn aus? Die gute Nachricht ist: Nein! Es sind nicht die Reize, sondern der permanente Konsum, der uns die Reize nicht mehr bewußt mit all unseren Sinnen verarbeiten lässt.
Wir konsumieren heutzutage passiv. Lassen uns beschallen oder berieseln, statt mit allen Sinnen zu genießen. Schnappen uns schnell noch den Café To Go oder das Brötchen auf die Hand, statt ein paar Minuten inne zu halten und mit allen Sinnen wahrzunehmen. Hetzen von Termin zu Termin, anstatt auch mal einen Termin mit uns Selbst fest zu vereinbaren.
Mein Lieblingsbeispiel an dieser Stelle ist das Thema Sport…dafür habe ich keine „Zeit“ – aber dafür gibt es ja die perfekte Lösung in Form von 7 Minuten Apps… die erinnern uns sogar daran, dass sie einmal am Tag geöffnet und durchgeführt werden wollen… aber was hindert uns daran es zu auch zu tun?
Die Folge dieser Reizüberflutung sind Konzentrationsschwierigkeiten, Probleme mit Gelenken und Bewegungsapparat, Übergewicht, Burnout und viele Krankheiten der heutigen Zeit…wie Migräne, Bluthochdruck oder Tinnitus…
Aber die gute Nachricht ist, dass wir unsere Schaltzentrale nutzen und programmieren können. Denn was die Zitrone in uns auslöst, das können wir in jeder Lebenslage nutzen. Und gerade in herausfordernden Situationen hilft uns mentale Stärke, die meistens gar nicht viel Zeit benötigt…
Aber wie geht das?
- Dein Ziel ist klar. Wie die Schildkröte gehst Du Schritt für Schritt, glaubst dran dein Ziel zu erreichen, egal wie schwierig die Voraussetzungen sind. Du hast Dein Ziel klar und deutlich vor Augen.
- Du kennst Deine Ressourcen. Du kannst in jeder Situation auf Deine Stärken zurückgreifen und Sie bewußt einsetzen? Du weisst, das Langsamkeit und die damit verbundene Geduld und Beständigkeit, Schritt für Schritt, Dich schneller an Dein Ziel bringen kann?
- Du kannst dich konzentrieren. Du weißt wie Du auch unter Anspannung (der Hase ist von Natur aus deutlich schneller als die Schildkröte) fokussiert bleibst. Kannst auch ruhig durchatmen, egal wie stressig es gerade um Dich herum wird? Du fällst nach vielen Seitensprüngen nicht in einen tiefen Schlaf, sondern kommst entspannt an Deinem Ziel an?
- Du kannst Dich gegen äußere Reize und Störungen abschirmen. Nichts und niemand kann Dich aus der Bahn werfen? Die Zuschauer am Rand und auch die Konkurrenz des Hasen stören Dich nicht? Du bist immer in Deiner Mitte?
Wenn auch Du Dich ab und zu wie der rennende Hase fühlst, dann melde Dich gerne bei mir. Gemeinsam werden wir auch Deine aktuellen Herausforderungen lösen.
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