Wünschst Du Dir auch mehr Menschenkenntnis?
…kennst Du diese Situationen, in denen Du Dich in einem Menschen scheinbar völlig getäuscht hast oder bist Du manchmal selbst darüber erschrocken, dass Dein Gegenüber Deine Gedanken lesen kann?
Ist Dir schon bewußt welches Körperteil am ehesten Deine ehrlichen Absichten verrät?
Wünschst Du Dir auch Gedanken, Gefühle und Absichten Deines Gegenübers „lesen zu können“?
Bist in der Lage Deine Körpersprache bewusst zu steuern?
Wusstest Du, dass jeder von uns mehr als tausend nonverbalen Verhaltensweisen beherrscht?
Unser Gehirn steuert diese Nuancen…
In den 80er Jahren entdeckte Paul Mclean, dass unsere Kommandozentrale dreigeteilt ist. Sie steuert alles, was unser Körper ausführt.
Zunächst einmal gibt es das Stammhirn. Dessen Aufgabe ist die Selbsterhaltung. Durch für uns selbstverständliche Dinge, wie unsere Atmung oder auch unser Stoffwechsel.
Aber auch grundlegende Gefühle, wie zum Beispiel Hunger, Kälte oder Schmerz, die unser Verhalten rund um das Überleben, Ernährung oder auch Fortpflanzung steuern sind hier verankert. Fast Alle Routinen und Rituale im Verhalten werden unserem Stammhirn zugeordnet.
Das Stammhirn richtet sich eher auf die Vergangenheit.
Das Zwischenhirn ist uns wohl besser als das Lymbische System bekannt.
Es ist entscheidend für unsere Körpersprache, weil es unmittelbar reagiert, reflexartig und in Echtzeit auf Reize. Somit ist es aufrichtig, authentisch und wohl unser ehrlichstes Gehirn.
Es ist immer aktiv und fester Bestandteil unseres natürlichen, instinktiven Verhaltens.
Es ist für unser Überleben notwendig und unser emotionales Zentrum. Im Gegensatz zur gesprochenen Sprache funktioniert es völlig ohne Nachzudenken und ist damit auch nicht zu vermeiden oder zu verschleiern.
Via Emotionen bringt das lymbische System die freie Handlung mit hinein, die uns das Stammhirn in seinen Routinen nicht erlaubt. Das erweitert die kognitiven Fähigkeiten um die Möglichkeit des individuellen Lernens und damit der Erweiterung der Erfahrungen. Das Zwischenhirn bezieht sich auf die Gegenwart.
Das Großhirn oder auch Neokortex ist unser denkendes Gehirn. Hier entwickeln wir ein Modell von der Welt, von uns selbst und interpretieren unsere Wahrnehmungen. Es entstehen Szenarien, Alternativen und Pläne auf die Zukunft ausgerichtet. Aber auch die Sorgen im Leben oder die Angst vor der Zukunft. Es ist unser intellektuelles Gehirn, das uns Höheres Abstraktes Denken, Rechnen, Analysieren lässt und als Einziges der Spezies Mensch vorbehalten ist. Hier haben wir es mit dem am wenigsten ehrlichen Teil unseres Gehirns zu tun.
Unser Gehirn steuert somit alle Handlungen bewusst und unbewusst, außer kleine Muskelreflexe.
Im Bezug auf die Menschenkenntnis und Körpersprache schauen wir uns das Zwischenhirn etwas genauer an. Unser Lymbisches System regelt in Gefahr unser Verhalten optimal und steht wie bereits oben beschrieben im Zentrum der menschlichen Körpersprache.
Auch wenn wir heute nicht mehr der Gefahr des Säbelzahntigers ausgesetzt sind, müssen wir doch auf Gefahren reagieren.
Stellen wir uns also statt dem Säbelzahntiger vielleicht unseren Chef/ Chefin oder den Nachbarn vor…
Hierzu habe ich bereits vor einiger Zeit einen Beitrag geschrieben.
Auch heute noch verfügen wir über drei grundsätzliche Überlebensstrategien:
- Schock
- Flucht
- Kampf
Die Schockstarre ist eine gute Möglichkeit, um Kraftvorteile zu kompensieren. Da Bewegung Aufmerksamkeit anzieht, stellen wir uns einfach tot, um mit unserem Leben davon zu kommen. Es ist die erste Verteidigungsmaßnahme bei drohender Gefahr.
Aber können wir das heutzutage noch???
Eine lustige Vorstellung, dass der Chef das Büro betritt und wir uns „tot stellen“…
Aber die weniger drastische Version kennen wir schon… wir bleiben kurz reglos auf unserem Stuhl sitzen oder halten die Luft an. Ein durchaus übliches Verhalten, um Ärger zu entgehen. Oder kennt ihr die berühmte „Schrecksekunde“? Auch dies ist ein kurzes „tot stellen“.
Auch einen Bluff, eine Lüge oder einen Diebstahl – können wir so durchaus enttarnen. Wir erkennen diese Starre an Füßen, die um das Stuhlbein geschwungen werden, am „klein machen“ in Form einer gebeugten Haltung, um sich möglichst unsichtbar zu machen, aber auch daran dass der Augenkontakt unbedingt vermieden wird. Auch unsere Umfeld kann kurzfristig erstarren, wenn wir einen Menschen enttarnen, nur um selbst nicht auffällig zu werden…
Die nächste Strategie lautet Flucht oder anders ausgedrückt, wir machen uns „aus dem Staub“. Das ist immer sinnvoll, wenn wir eine reelle Chance haben davon zu kommen. In der heutigen Zeit bedeutet dies nicht unbedingt eine spektakuläre Verfolgungsjagd.
Selbstverständlich können wir den räumlichen Abstand wählen und so vor einer unangenehmen Situation oder Person flüchten. Aber auch Abwehrgesten oder jemandem „die kalte Schulter zeigen“ ist eine Form der Flucht. Ein Weglehnen oder auch das Wegdrehen der Füße, die Richtung Ausgang zeigen kann eine Fluchtverhalten zeigen. Mein lymbisches System reagiert in dem Moment, in dem ich mich unwohl oder in die Enge gedrängt fühle und entkommen möchte unmittelbar.
Der Kampf als dritte Variante bedeutet nicht zwingend ein körperlicher Kampf mit meinem Gegenüber. Es bedeutet einen Angriff und somit eine Möglichkeit der Gefahr entgegen zu treten.
Hier zeigt sich eine Form von Aggression. Unsere Angst wird in Wut verwandelt. Allerdings können wir heute Gewalt nur bedingt ausleben. Um in unserem Beispiel zu bleiben, hätte es wohl erhebliche Konsequenzen, wenn wir unserem Chef einfach mal auf die Nase hauen…
Deshalb nutzen wir Alternativstrategien wie z.B. Den Streit oder Kampf ohne Körpereinsatz. Hierunter verstehen wir jegliche aggressive Ausdrucksformen. Sie sind
Teil unseres Lymbischen Rüstzeug. Blicke zum Beispiel sind eine viel subtilere Art zu kämpfen. Aber auch in die Komfortzone des Anderen einzudringen kann eine sehr effektive Kampftechnik sein, indem ich seine Privatsphäre schlichtweg ignoriere…
Weißt Du nun, welches Körperteil uns am schnellsten verrät???
Du möchtest mehr über unser Gehirn und mentale Techiken erfahren? Dich interessiert das Thema Körpersprache und Menschenkenntnis? Dann freue ich mich von Dir zu hören und mit Dir arbeiten zu dürfen. Melde Dich gerne direkt bei mir. Ich freue mich auf Dich!
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